Die van-Delden-Textilgruppe beherrscht mit ihren Industriegebäuden über Jahrzehnte das Erscheinungsbild der Stadt Gronau. Die Turbinenhalle zur Energie- und Druckerzeugung, hinter der Sie sich hier befinden, entsteht 1895 nach einem verheerenden Brand, der 1891 große Teile der Fabrik vernichtet hatte.
Die Einwohnerzahl der Stadt Gronau wächst mit der Entwicklung des van-Delden-Unternehmens von 1885 bis 1905 um 120%, zusätzlich pendeln täglich 3700 niederländische Textilarbeiter nach Gronau. In den 1920er und 1930er Jahren gilt van Delden als größte Textilspinnerei Europas. In diesen Jahren arbeiten 62 von 100 Gronauer Erwerbstätigen in der Textilbranche.
Doch ab 1950 gerät die deutsche Textilproduktion unter internationalem Druck ins Wanken. Rationalisierungen und Schließungen kosten die Gronauer Textilindustrie bis 1983 7000 Arbeitsplätze. Mit dem Konkurs van Deldens, Anfang der 1980er Jahre, steht die Stadt Gronau vor einem Neuanfang mit der Bürde der landesweit höchsten Arbeitslosenquote von 19,6%.
Bis Ende der 1990er Jahre verfällt die einst prächtige Industriearchitektur zur Ruine. Die Stadt Gronau stellt sich den Herausforderungen und geht zur Jahrtausendwende in die Planungen für die Landesgartenschau auf dem eigens dafür angelegten Inselpark und dem darauf zu bauenden rock'n'popmuseum. Die Landesgartenschau wird 2003 mit über einer Million Besucher zu einem großen Erfolg.
2004 folgt die Eröffnung des rock'n'popmuseums, getreu Udo Lindenbergs Motto, der die Idee zum Museum Ende der 1990er Jahre in die Stadtverwaltung getragen hatte: "Die Spinner von heute sind die Macher von morgen".
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